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Dyslexie- und Dyskalkulie­therapeut nach BVL

Teilnehmer, die das VIGESCO Zertifikat zum Lerntherapeuten erhalten haben, können durch den Praxisteil ein Zertifikat zum Dyslexietherapeuten nach BVL® sowie zum Dyskalkulietherapeuten nach BVL erlangen. Dafür müssen Hospitationen und Supervisionen durchgeführt sowie Falldokumentationen angefertigt werden. Ein eigenständiges Literaturstudium muss nachgewiesen werden. Dafür händigt das VIGESCO Institut eine Literaturliste aus, aus der der Teilnehmer eigenständig wählen darf. Der Abschluss erfolgt durch ein Abschlusskolloquium.

Hospitationen:

Im Rahmen der BVL zertifizierten Ausbildung, müssen 30 Stunden (á 50 Minuten) Hospitation stattfinden und in selbstorganisierten Einrichtungen absolviert werden.

Vor der Zulassung zum Abschlusskolloquium überprüft das Institut, ob der Teilnehmer an der vorgeschriebenen Anzahl Hospitationsstunden teilgenommen hat. Die Hospitationen, die an einer anderen Einrichtung stattgefunden haben, müssen durch eine formlose Bescheinigung mit der Unterschrift des Leiters der Einrichtung nachgewiesen werden.

Die Einrichtung, in der hospitiert wird, muss folgende Anforderungen erfüllen:

1. In der Einrichtung arbeitet mindestens eine Person, die folgende Kriterien erfüllt:

  • Nachweis eines abgeschlossenen Hochschulstudiums mit

– pädagogisch-psychologischer Ausrichtung oder

– sprachheiltherapeutischer Ausrichtung oder

– medizinischer Ausrichtung mit psychotherapeutischer oder psychiatrischer Ausbildung

  • Diplom-Logopäden oder andere akademisch qualifizierte Logopäden
  • Lerntherapeutische Zusatzqualifikation

2. Die Einrichtung befasst sich mit dem Thema Legasthenie sowie Dyskalkulie und es wird dort mit betroffenen Personen lerntherapeutisch gearbeitet.

Supervision:

Im Rahmen der BVL zertifizierten Ausbildung, müssen 70 Stunden (á 50 Minuten) Supervision stattfinden. Die Fachthemen müssen dabei in etwa gleichverteilt sein.

Die Supervision findet in Kleingruppen bis maximal 8 Teilnehmern statt oder kann durch externe Einrichtungen durchgeführt werden (inkl. Abrechnung mit der externen Einrichtung) und müssen durch eine formlose Bescheinigung mit der Unterschrift des Leiters der Einrichtung nachgewiesen werden.

Ebenso ist es möglich, durch regelmäßige Skypesitzungen die Supervisionsstunden abzuleisten.

Supervisionsstunden finden auch im Rahmen der Theorieausbildung statt. In Modul zwei werden an einem Wochenende zur Legasthenie mindestens 4 Fallbeispiele und an einem Wochenende zur Dyskalkulie mindestens 4 Fallbeispiele vorgestellt und es werden einzelne Therapiestunden und Fallberichte vorgetragen. Die Teilnehmer können so mit 8 Supervisionsstunden abrechnen. Den vertraglichen Rest organisieren sie selbst oder in Absprache mit uns.

15 Superversionsstunden dürfen auch ohne Supervisor in sogenannten „Balint-Gruppen“ (max. 8 Personen) erbracht werden. Jeder Teilnehmer soll dabei einen freien Bericht über ein Fallbeispiel geben. In der Regel schildert ein Gruppenteilnehmer eine Therapiestunde mit einem Kind. Die Gruppe untersucht dann gemeinsam im kollegialen Gespräch die daraus erkennbare Therapiesituation. Mindestens ein Teilnehmer in der „Balint-Gruppe“ sollte über praktische Erfahrungen in der Dyslexietherapie, Dyskalkulietherapie und Supervision verfügen. Er muss keine Ausbildung als Supervisor abgeschlossen haben. Über die Supervisionsstunden in der „Balint-Gruppe“ ist ein Protokoll anzufertigen und der Weiterbildungseinrichtung zu übergeben.

Fall­­doku­mentationen:

Es müssen 2 Falldokumentationen pro Fachbereich, d.h 2 Dokumentationen im Bereich Legasthenie und 2 Dokumentationen im Bereich Dyskalkulie angefertigt werden. Das Arbeiten an den konkreten Fällen mit Verlaufsdokumentation umfasst für den Dsylexietherapeuten nach BVL jeweils mindesten 40 Stunden á 50 Minuten pro Falldokumentation und für den Dyskalkulietherapeuten 30 Stunden á 50 Minuten pro Falldokumentation.

Abschluss:

Teilnehmer, die das Zertifikat zum Dyslexietherapeuten nach BVL ® sowie Dyskalkulietherapeuten nach BVL erlangen möchten, müssen den Praxisteil mit insgesamt 30 Stunden Hospitation sowie 70 Stunden Supervision durchlaufen, ein Literaturstudium nachweisen und 4 Falldokumentationen erstellen sowie ein Abschlusskolloquium durchführen.

Abschluss­kolloquium

Die Termine zum Abschlusskolloquium können von Teilnehmerinnen und Teilnehmern individuell mit dem VIGESCO Institut vereinbart werden.

Das Kolloquium besteht aus der Diskussion über zwei Fälle aus dem Praxisteil. Es müssen dabei dann ein Fall zum Thema Legasthenie und ein Fall zum Thema Dyskalkulie eingebracht werden Der Fall soll mit allen Aspekten (Aufnahme, Diagnostik, Therapieplanung, Therapieverlauf, Evaluation, wenn möglich weitere Entwicklung) detailliert dargestellt und kritisch beleuchtet werden.

Zugangs­voraussetzungen:

Sie können sich über das online-Anmeldeformular für die Ausbildung anmelden und das entsprechende Häkchen für die Teilnahme an der BVL zertifizierten Ausbildung setzen. In Ausnahmefällen kann eine Anmeldung auch postalisch erfolgen.

Die theoretische Ausbildung zum/r Lerntherapeut/in (VIGESCO Zertifikat) richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer, sowie (Schul-)Psychologen, Pädagogen, Schulberater, Ergotherapeuten, Logopäden und weitere Berufsgruppen aus dem psychosozialen Arbeitsfeld, die sich im Bereich Lerntherapie ausbilden möchten. Auch eine berufliche Umorientierung als Quereinsteiger ist möglich.

Um an der erweiterten Ausbildung mit Praxisteil teilnehmen zu können, muss der Teilnehmer folgende Voraussetzungen nach BVL Vorgaben erfüllen:

Berufliche Vorqualifikation

a) abgeschlossenes Hochschulstudium mit

  • pädagogisch-psychologischer Ausrichtung oder
  • sprachheiltherapeutischer Ausrichtung oder
  • medizinischer Ausrichtung mit psychotherapeutischer oder psychiatrischer Ausbildung

b) Diplom-Logopäden oder andere

  • akademisch qualifizierte Logopäden oder
  • Abiturienten mit einer abgeschlossenen Ausbildung zum Logopäden (staatlich anerkannte Schule) sowie 2 Jahren Berufserfahrung

Bewerber, die diese Voraussetzung nicht erfüllen, müssen

c) aus nahe stehenden Berufen kommen und persönliche Eignung nachweisen

  • mindestens 2 Jahre Berufserfahrung
  • schriftliche Nachweise über besuchte Fortbildungen
  • sowie ein persönliches Aufnahmegespräch.

Die Zulassung zur Weiterbildung muss in diesem Fall mit dem BVL abgestimmt werden.

Ebenso sollte der Bewerber über Vorkenntnisse aus den Bereichen Sprachentwicklung, motorische Entwicklung, Entwicklung des visuellen und auditiven Systems sowie aus dem Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung verfügen.

Die individuellen beruflichen Vorqualifikationen müssen bei der Anmeldung per Email zugesendet werden und werden im Anmeldedokument festgehalten.

Nach Abschluss unserer theoretischen Ausbildung vergeben wir unser eigenes VIGESCO Institut Zertifikat. Nach Beendigung aller Ausbildungsteile und erfolgreicher Präsentation erhält jede/r AbsolventIn – unabhängig von ihrer Vorbildung – dieses Zertifikat.

Erst nach dem erfolgreichen Absolvieren des Praxisteils und des Abschlusskolloquiums erhalten die Teilnehmer die Zertifikate zum Dyslexietherapeuten nach BVL und Dysklakulietherapeuten nach BVL.

Teilnahme­­gebühren:

Praxisteil: 1400,- Euro (USt.-befreit)

Abschlusskolloquium: 500,- Euro (USt.-befreit)

Die Teilnahmegebühr kann auch in Raten gezahlt werden. Dafür wird mit jedem Teilnehmer eine individuelle Ratenzahlungsvereinbarung getroffen.